Warum stellen Menschen in ihren Beziehungen immer Erwartungen?
Und woher kommen diese Erwartungen?
Sind sie überhaupt gerechtfertigt und sind sie denn nützlich um eine Beziehung zu führen?
(Ich rede jetzt nicht von grundsätzlichen Dingen innerhalb einer Beziehung in einem objektiv normalen Ausprägungsgrad)
Ich erlebe das sehr oft, dass Menschen sich darüber beklagen, dass der Partner nicht so oder so ist, oder das oder das macht.
Oder das Menschen darüber reden, dass sie den Erwartungen ihres Partners nicht gerecht werden können.
Aber woher kommt das?
Woher kommen solche Anforderungen?
In der Astrologie zum Beispiel, werden in der Radix (dem Grundhoroskop) Bedürfnisse jedes einzelnen Menschen verdeutlicht.
Man sagt, dass wenn diese Bedürfnisse nicht erfüllt werden, dann fehlt einem etwas.
Man kann sich dieses „Bedürfnis“ aber auch im Ersatz bei seinem Partner oder Freunden suchen.
Könnte es dann nicht sein, dass hier auch Parallelen gezogen werden können, warum Menschen Erwartungen an ihre Partner stellen?
Einfach, weil sie es gerne selbst leben würden, es aus irgendwelchen Gründen nicht können und dieses eigene Bedürfnis, dann über den Partner ausleben möchten?
Oder ist es auch manchmal so, dass man ein Bild von dem Anderen hat.
Und das man dann möchte, dass derjenige dann auch so ist.
Auch wenn es nur das eigene subjektive Bild des Partners ist?
Oder dass man selber sich in seiner eigenen Person nicht sicher fühlt, sich in manchen Punkten „unzulänglich“ fühlt und denkt, dass der oder die Andere Erwartungen an einen stellt, obwohl er oder sie das objektiv gar nicht macht ?
Dann stellen sich aber mir die grundsätzliche Fragen:
Sind dann Erwartungen innerhalb einer Beziehung überhaupt real?
Oder sind sie nicht einfach oft ein Spiegel unseres Selbst?
Ich für meinen Teil habe festgestellt, dass ich am glücklichsten lebe, seitdem ich versuche keine Erwartungen zu stellen (was mir natürlich nicht immer zu 100% gelingt)
Ich habe Wünsche, bei denen es mich freut, wenn sie erfüllt werden.
Wenn dies aber nicht geschieht, dann geht mein Leben auch weiter.
Dann soll es so sein.
Dann akzeptiere ich es so.
Dann entscheide ich, ob ich damit bei dem anderen Menschen leben kann oder nicht.
Wenn nicht, dann muss ich einen Weg finden.
Entweder damit zu leben, dass mein Wunsch nicht erfüllt wird, oder mich bei grundsätzlichen Dingen, dann von diesem Menschen zu trennen.
Habe ich denn überhaupt ein Recht Erwartungen an Menschen zu stellen?
Würde ich doch von ihnen verlangen, dass sie sich so verhalten, wie ich es gerne hätte.
Jeder Mensch ist ein Individuum. Jeder ist seine eigene Geschichte.
Und niemand ist auf der Welt um meine Erwartungen zu erfüllen, so wie ich nicht auf der Welt bin um die Erwartungen anderer Menschen zu erfüllen.
Noch mal, ich rede nicht von grundsätzlichen Dingen, die das zwischenmenschliche Leben regeln.
Ich rede von subjektiven, manchmal auch unrealistischen Erwartungen (ich weiß, das ist relativ und lässt viel „Ermessensspielraum“ zu)
Vielleicht sollte man einfach das nächste mal, wenn man eine Erwartungshaltung an den Partner hat, darüber nachdenken, woher diese überhaupt kommt.
Und dann kann man sich unter Umständen auch überlegen:
Kann ich mir diesen Wunsch nicht einfach selber erfüllen?
Und vielleicht, wenn man das Gefühl hat, dass Erwartungen an einen gestellt werden, auch manchmal darüber nachzudenken:
Ist dies wirklich etwas, was mein Partner von mir erwartet, oder denke ich nur, dass er oder sie das von mir erwartet?
Denn eines darf man nie vergessen:
Glück ist Realität minus Erwartungen
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