Sexualität
Wie wichtig ist die Sexualität in einer Partnerschaft?
Und kann man sie auch als „Gradmesser“ einer Beziehung sehen?
Dieses Thema beschäftigte mich als ich „jünger“ war nicht so sehr, wie heute.
Woran liegt das?
Daran, dass man je älter man wird, sich mehr der Facetten einer Beziehung bewusst wird?
Daran, dass man, zumindest vielleicht als Frau sich seines Körpers, der eigenen Wünsche mehr gewahr wird?
Daran, dass man einfach einen anderen „Zugang“ zu diesem Thema bekommt, fällt doch die „jugendliche Scham“ weg.
Ich denke, es ist auch ein schwieriges Thema, um darüber zu schreiben.
Verlangt es doch sehr viel Offenheit von mir und von den Menschen, die mit mir darüber reden oder schreiben.
Wenn ich mich mit meinen Freundinnen oder anderen Menschen darüber unterhalte, so bekomme ich mehr und mehr den Eindruck, dass da die „Schere“ zwischen “schwarz und weiß“ immer mehr aufgeht.
Es gibt meist kein „Mittelding“ mehr.
Entweder das Thema wird in der Partnerschaft ganz hoch gestellt, oder es geht im „Alltagsgestrüpp“ einfach unter oder ist einfach nicht mehr wichtig.
Aber dann stellt sich mir wieder die Frage:
Ist dann eine Beziehung mit wenig oder gar keinem Sex, dann eine „schlechte“ bzw. nicht mehr funktionierende Beziehung, oder vergeht der Wunsch nach sexueller Nähe einfach im Lauf der Jahre?
Und ist im Gegenzug, eine Beziehung, in der beide Partner noch sehr sexuell aktiv sind (im besten Fall miteinander ….. 😉 ) eine “gute” Beziehung?
Ich denke, man muss natürlich auch einen Unterschied machen, ob es eine noch „junge“ Beziehung ist, in der noch alles frisch und aufregend ist.
Oder ob es eine 2. Lebensabschnittsbeziehung ist, in der die Partner sich erst gefunden haben, nachdem die Themen Kinder, Hausbau, berufliche Karriere (alles „Fallstricke“ die eine Beziehung sehr belasten, aber auch sehr stärken können) abgeschlossen waren.
Oder ob die Partner schon über viele Jahre zusammen sind. Kinder miteinander haben, beruflich sich ein Leben aufgebaut haben und viele Höhen und Tiefen miteinander erlebt haben und sich diese Beziehung dadurch entwickelt hat.
Ich bewundere immer Paare, die viele Jahre miteinander verbracht haben, in tiefer Liebe miteinander verbunden sind und immer noch ihren Partner sexuell anziehend und betörend finden.
Ist doch das eine besondere Form der Sexualität.
Man weiß genau was der Andere liebt, wie man ihn glücklich machen kann, was seine Bedürfnisse sind und was ihn erregt.
Und gleichzeitig hat man dieses tiefe Vertrauen, dieses Zugehörigkeitsgefühl, dass man durch das gemeinsam, bestandene Leben erfahren durfte.
Es gibt jedoch auch Paare, die das Thema Sexualität einfach nicht als „wichtig“ erachten.
Die andere Werte an ihrem Partner oder an der Beziehung schätzen und die auch damit eine glückliche und erfüllte Beziehung führen.
Und dann gibt es diese Beziehungen, die primär auf die Sexualität fokussiert sind.
Die darin ihre Erfüllung finden.
Aber egal, welche Form der Beziehung man wählt.
Bei BEIDEN Partnern sollten ihre Wünsche und Bedürfnisse erfüllt werden.
Beide sollten nicht das Gefühl haben, dass ihnen diesbezüglich etwas fehlt, oder ihnen unter Umständen zu viel ist.
Und man sollte auch versuchen ehrlich zu sein.
Ehrlich zu sich selbst und zu dem Partner.
Auch ehrlich in der Kommunikation, egal wie schwer das mit Sicherheit sein wird.
Über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse sollte man versuchen zu reden.
Damit beide wissen, was der Andere möchte oder braucht.
Und dann versuchen, sich auch wieder „anzunähern“, wenn man sich diesbezüglich entfernt hat.
So weit dies jeweils möglich ist.
Das ist wichtig.
Wichtig, damit nicht eines Tages sich einer seine „Bedürfnisse“ ausserhalb der Beziehung sucht.
Wichtig, damit die Beziehung auch über weitere Jahre glücklich und zufriedenstellend ist.
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